Sammelgebiete

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Historische Wertpapiere aus Plauen im Vogtland und Umgebung

Als ich 1997 mit dem Sammeln begann, war mir nicht klar, welche Fülle von Papieren und welche Sammelgebiete es gibt. Glücklicherweise gaben mir "alte Hasen", die ich in einem Sammlerverein kennenlernte, den wichtigen Tipp "Spezialisiere dich auf ein Gebiet!"

Das habe ich beherzigt und ich habe mich meiner heimatlichen Wurzeln zugewandt. Das Vogtland und speziell Plauen haben maßgeblich die deutsche Textilindustrie geprägt und Weltruhm errungen. Risikofreudige Unternehmer und überaus geschickte Arbeiterinnen und Arbeiter ermöglichten Produkte, die weltbekannt waren und sind. Es wurden aber nicht nur Gardinen und Spitzen gewebt und gestickt, sondern auch Spitzenprodukte im Stickereimaschinenbau hergestellt. Aus dem vogtländischen Musikwinkel kamen und kommen hervorragende Musikinstrumente. Nicht nur der passionierte Biertrinker kennt Wernersgrüner und Sternquell. Aus der Fülle der historischen Wertpapiere möchte ich in aller Kürze einige vorstellen.

Gardinenfabrik Plauen AG

Die Firma wurde 1890 als Gardinenfabrik Plauen vorm. Curt Facilides und Jacoby Brothers Co. Limited gegründet. Hergestellt wurden Gardinen der verschiedensten Art, Bettdecken und Dekostoffe. Das erste größere Fabrikationsgebäude entstand 1884 an der Hammerstraße, wo dann wohl bis 1996 produziert wurde. Einen Eindruck davon vermittelt die Vignette auf einer Rechnung aus dem Jahre 1939.
Plauen entwickelte sich sehr rasant zu einer Großstadt mit über 100 000 Einwohnern. Um die vielfältigen kommunalen Aufgaben zu lösen wurde Geld benötigt, das sich die Stadt u.a. mittels Schuldverschreibungen und Anleihen besorgte.
Die hier abgebildete Schuldverschreibung über 25 Reichsmark aus dem Jahre 1930 diente zum Auf- und Ausbau der städtischen Gasanstalt, des Schlachthofes und der Elektrizitäts- und Wasserwerke.

Die alte Ansichtskarte vermittelt einen Eindruck vom Schlachthof, der wichtig für die Versorgung der Stadt war. Plauener werden in der Mitte den Wasserturm erkennen, der nach 1999 saniert wurde.
Vogtländische Maschinenfabrik
(vorm. J.C. & H. Dietrich) Aktiengesellschaft, Plauen im Vogtland (Abk. VOMAG)

Nicht nur durch die hervorragenden und wunderschönen Plauener Spitzen wurde die Stadt berühmt, sondern auch durch den Maschinenbau.

Die VOMAG exportierte Stickmaschinen und Rotations-druckmaschinen, produzierte die bekannten VOMAG-Busse und LKW. Leider aber auch während des 2. Weltkrieges Panzer.

Die Fabrik wurde somit zu einem Hauptangriffsziel bei den anglo-amerikanischen Bombengriffen.

Die Firma versank wie die Stadt im Frühjahr 1945 in Schutt und Asche.

Auf den Abbildungen sind eine Vorzugsaktie aus dem Jahre 1928 und eine Anzeige aus der Neuen Vogtländischen Zeitung vom 8. April 1911 zu sehen.
Autor: Dieter Reinhold